Lebensenergie steigern: 7 Wege aus dem mentalen Tief

Ohne dramatischen Grund nicht in die Gänge zu kommen oder mit angezogener Handbremse durchs eigene Leben zu fahren ist keine Seltenheit.

Wenn du seit Längerem ausgelaugt, antriebsarm und einfach nicht gut drauf bist, steckst du wahrscheinlich in einem mentalen Tief. Anders ausgedrückt: Dein Energielevel ist im Keller. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Lebensenergie steigern kannst – und was hinter deinem mentalen Tief steckt.

 
Rückansicht einer Frau mit ausgestreckten Armen
 
 

#1: Fremdbestimmung vermeiden

Das Problem: Du lebst fremdbestimmt

Ein fremdbestimmtes Leben - klingt heftig, ist aber sehr weit verbreitet. Denn die wenigsten Menschen leben nach ihrem eigenen Rhythmus. Das geht schon mit dem Aufstehen los: Wer um 8 im Büro sein muss, kann nicht bis 7.30 schlafen, auch wenn das seinem Biorhythmus entspricht.

Fremdbestimmt zu leben: keine Seltenheit

Wer gelernt hat, brav und höflich zu sein, richtet sich mehr nach den Vorgaben anderer als nach seinen eigenen Bedürfnissen. Und wer der Überzeugung ist, auf seinen Arbeitsplatz angewiesen zu sein, nimmt vieles in Kauf, was der Vorgesetzte ihm vorsetzt. So als hätte er keine Wahl.

 

Der Ausweg: Gestalte dein Leben selbst

Das ist natürlich erst einmal leichter gesagt als getan. Denn es bedeutet auch, kritisch mit sich selbst und seinem Umfeld zu sein. Außerdem haben wir in unserer Gesellschaft, die von Geld und Leistung geprägt ist, unsere Lektion gut gelernt. Das heißt, wir funktionieren erstmal. Und drehen fleißig Runde um Runde im Hamsterrad.

Dabei gibt es nichts Schöneres, als nach der eigenen Façon zu leben. Das macht nämlich zufrieden.

Um zu ermitteln, in welchem Ausmaß du dich fremdbestimmen lässt, kannst du dir diese zwei Fragen stellen:

  • In welchen Lebensbereichen fühlst du dich „gefangen“?

  • Welche Menschen nehmen mehr Einfluss auf dich, als dir lieb ist?

Erst wenn du weißt, von wem oder wovon du dich fremdbestimmen lässt, ist der Weg raus aus dem mentalen Tief frei.

Nach der eigenen Façon zu leben macht zufrieden

#2: Eigenes Konsumverhalten verstehen

Das Problem: Du lebst zu konsumorientiert

All-inclusive in die Karibik, ein Aperol Spritz zum Abschluss der Arbeitswoche, ein neues Auto, eine Tafel Schokolade gegen Frust und Stress.

Kann man machen (und machen wir alle mal). Hat doch nichts mit einem mentalen Tief zu tun. Oder?!

Doch, hat es, zumindest wenn der Konsum chronisch wird. Weil nämlich all die schönen Dinge, die wir meinen haben oder uns gönnen zu müssen, allzu oft ein Ersatz sind. Immer dann, wenn wir uns innerlich leer fühlen, ausgelaugt, frustriert oder unverstanden, braucht es eine „Belohnung“ oder ein seelisches „Trostpflaster“. Und das, was hinter dieser Ersatzbefriedigung steckt, bleibt unberührt.

Ein Glas Aperol Spritz mit Orange

Welche “Belohnung” gönnst du dir (zu) oft?

Ich habe mir zum Beispiel zu meinen Zeiten als Lehrerin abends gerne eine halbe Flasche Rotwein „gegönnt“, weil ich es ja so schwer hatte mit all den Korrekturen. Aber DAGEGEN etwas zu unternehmen, das kam mit lange nicht in den Sinn. Und so bin ich immer wieder im mentalen Tief gelandet: ausgelaugt und frustriert. Das war schon ein Teufelskreis.

 

Der Ausweg: Guck hinter dein Konsumverhalten

Wenn du dir erlaubst, hinter dein Konsumverhalten zu gucken, kann sich ein neues Lebensgefühl einstellen: Zufriedenheit. Das braucht natürlich Zeit. Aber sobald du zufrieden bist, wirst du weniger Konsum „brauchen“. Und wenn du weniger konsumierst, bist du automatisch sensibler für dich selbst. Dann kannst du dem mentalen Tief entgegensteuern und dein Energielevel stabil halten.

Meistens geht es mir gut

Das war nicht immer so

Übrigens: Seit ich nicht mehr im Schulsystem bin, „muss“ ich auch nicht mehr konsumieren, Denn mir geht es gut – meistens.

Und du? Frag dich doch mal: Wozu konsumiere ich? Und was muss ich tun / lassen / verändern, um zufrieden(er) zu sein?

Tipp: Fang mit einer Sache an.

 

#3: Medien ausschalten

Das Problem: Du bist reizüberflutet

Krass, wie viel wir heutzutage am Handy hängen. Oder am Notebook. Oder ganz klassisch vor dem Fernseher. Und noch viel krasser ist, was uns da alles geboten bzw. aufgezwängt wird: nervtötende Werbung auf YouTube, Katastrophenmeldungen in den Nachrichten und ein volles Postfach mit Nachrichten, die keiner lesen will. All das sind echte Energiefresser, die dich in ihrer Gesamtheit auslaugen und müde machen. Und im schlimmsten Fall um den Schlaf bringen. Dabei haben all diese Einflussfaktoren mit deinem Leben doch gar nichts zu tun. Eigentlich...

Information Overload?!

 

Der Ausweg: Abschalten

Schon mal ein Wochenende ohne Berieselung ausgetestet? Wenn nicht, probier’s aus. Wahrscheinlich wirst du feststellen, dass der Tag viel langsamer vergeht als sonst. Du hast also mehr gefühlte Lebenszeit! Möglicherweise wirst du dich mehr unterhalten, spazieren gehen, ganz „old school“ jemanden anrufen oder deine Langeweile nutzen, um kreativ zu werden.

Natur statt Reizüberflutung

Vor allem schlechte oder beunruhigende Nachrichten schwächen dich in deiner Energie – selbst wenn sie dein eigenes Leben eigentlich gar nicht betreffen. Darauf grundsätzlich zu verzichten ist ein heißer Tipp - und ein echter Gewinn fürs eigene Leben. Leicht umzusetzen ist das außerdem.

Mehr Fokus aufs eigene Leben und weniger auf die Katastrophen dieser Welt – so einfach kannst du frische Energie gewinnen. Wirklich wahr.

 

#4: Lebenssinn finden

Das Problem: Du kennst deine Bestimmung nicht

Deine Bestimmung zu kennen heißt, dass du eine Vorstellung davon hast, welcher wichtigen Sache du dein Leben widmen willst.

Viele Menschen wissen nicht, wozu sie auf der Welt sind. Sie haben ein volles, aber kein erfülltes Leben. Das bedeutet ganz einfach: Ihre Lebensenergie fließt in alle möglichen Richtungen und versickert da. Zurück kommt nur wenig. Und wenn das der „Normalzustand“ ist, ist ein mentales Tief die logische Folge.

Nicht zu wissen, wofür dein Herz schlägt, macht müde



Der Ausweg: Finde heraus, was dich erfüllt

Wenn du deine Bestimmung, deine Mission, kennst, ergibt sich daraus ganz natürlich eine Vision (und umgekehrt). Und danach zu leben, ist total bereichernd und motivierend. Dann weißt du, was dich erfüllt.

Woran du das merkst? Zum Beispiel daran, dass du morgens gerne aufstehst; dass es egal ist, ob Wochenende ist oder Montag; dass andere Menschen dir zurückmelden: „Das ist klasse, was du da machst.“

Wenn du deine Mission kennst, wird dein Leben leichter

Klingt gut, oder? Bleibt die Frage, wie du das herausfindest. Dafür gibt es drei Schlüsselfaktoren.

  • Faktor 1: Zeit (Entwicklung braucht Zeit)

  • Faktor 2: Mut (es kann sein, dass du dein Leben radikal veränderst)

  • Faktor 3: Unterstützung (von Freunden / Familie und eventuell von einem Profi).

Und dann stellst du irgendwann fest: Jetzt fühlt sich dein Leben rund an!

 

#5: Energiefresser verabschieden

Das Problem: Du hast zu viele toxische Beziehungen

Du kennst garantiert Menschen, die dich eher anstrengen als bereichern. Zum Beispiel, weil...

  • ...sie hauptsächlich von sich erzählen und kein Interesse an deinem Leben zeigen;

  • ...du das ungute Gefühl hast (oder sogar weißt), dass sie dich anlügen;

  • ...sie dich mit ihrer pessimistischen Haltung runterziehen;

  • ...sie dich ungefragt beurteilen oder dir „gute Ratschläge“ geben;

  • ...sie dich zu ihrem eigenen Vorteil in eine bestimmte Richtung lenken wollen;

  • ...sie sich selbst als Opfer sehen und damit „den anderen“ die Schuld (an was auch immer) geben.

Toxische Beziehungen kosten sehr viel Energie

Wenn du zu viel mit solchen Menschen zu tun hast, wirkt sich das auf deine Energie aus. Das spürst du daran, dass du müde wirst, ungeduldig oder ärgerlich.

Die Energie, die du in toxische Beziehungen steckst, die ist dann einfach weg. Und du hast nichts davon gehabt.

  

Der Ausweg: Umgib dich mit Menschen, die zu dir passen

Die Lösung liegt auf der Hand: Umgib dich mit Menschen, bei denen du dich wohlfühlst. Das umzusetzen ist nicht immer leicht. Da kann es durchaus sein, dass du über deinen Schatten springen und dich vom einen oder anderen Weggefährten trennen musst. Und dass du dein Gegenüber damit frustrierst oder enttäuschst. Aber sich von jemandem zu verabschieden, der dir nicht guttut, ist ungeheuer befreiend. Vielleicht hilft dir dabei das folgende Zitat:

 

„Ich bin ich und du bist Du.

Ich bin nicht dazu da, um deine Erwartungen zu erfüllen,

und du bist nicht dazu da, um meine Erwartungen zu erfüllen.
Wenn wir uns finden, ist es wunderschön,

wenn nicht, kann man nichts machen.“

(Fritz Perls, Begründer der Gestalttherapie)

 

#6: Natürlich leben

Das Problem: Du hast die natürliche Lebensweise „verlernt“

Sitzt du viel am Notebook, lebst in der Stadt, ernährst dich zu oft von „Convenience Food“ oder nimmst viele Medikamente? Dann hast du die natürliche Lebensweise (die weise Art zu leben) vielleicht verlernt. Gerade in unseren „modernen Gesellschaften“ scheint die Natur immer mehr in den Hintergrund zu rücken. Aber: Du bist ja Teil der Natur. Dich von der natürlichen Lebensweise abzukoppeln hat deshalb seinen Preis: Du fühlst dich schlapp, innerlich leer, wie eine Maschine. Logisch, dass dein Energielevel in den Keller geht.

ein Tunnel mit wenigen Autos

Unnatürlich zu leben hat seinen Preis

 

Der Ausweg: Lebe einfach

 Wie einfaches Leben geht? – Zum Beispiel, indem du...

  •  ...dich am natürlichen Tag- und Nachtrhythmus orientierst (und z.B. im Winter länger schläfst als im Sommer);

  • ...im Bett bleibst, wenn du dich körperlich „angeschlagen“ fühlst;

  • ...regelmäßig in die Natur gehst;

  • ...für regelmäßige Bewegung sorgst;

  • ...selber kochst;

  • ...körperlich arbeitest (z.B. Holz hacken, Renovierungsarbeiten, Gartenarbeit).

Das einfache Leben tut so gut

Fang einfach mal mit einer Sache an (am besten mit der, die dir am besten gefällt). Setz dir ein Ziel, das du leicht erreichen kannst. Und bleib dann auf deinem neuen Weg des einfachen Lebens. Dein Energielevel wird es dir danken.

 

#7: Dauerstress abbauen

Das Problem: Du stehst unter psychischem Dauerstress

Ursache Nummer 7 ist meist ein Konglomerat aus mehreren der Ursachen 1 bis 6. Vielleicht hast du ständig mit Menschen zu tun, die dir Energie rauben (Ursache 5). Vielleicht fehlt dir außerdem eine Vision (Ursache 4). Vielleicht versuchst du deshalb Stress abzubauen und konsumierst du zu viel (Ursache 2).

Dauerstress entsteht meist aus mehreren Faktoren

Schon stehst du unter psychischem Dauerstress. Dass das auf direktem Weg ins mentale Tief führt, liegt auf der Hand.

 

Der Ausweg: Räume gründlich auf – und nimm dir Zeit dafür

Wenn du zu viele Baustellen im Leben hast, stehen größere innere Aufräumarbeiten an. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess. Falls du das alleine schaffst: gut. Falls nicht, such dir Unterstützung oder nimm dir eine längere Auszeit. Am besten beides in Kombination. Mit ein bisschen Abstand zum eigenen Leben siehst du klarer. Das erleichtert es dir, Veränderung anzugehen.

Bei uns findest du Ruhe und gewinnst frische Energie

 

Zusammenfassung

Ein niedriges Energielevel kann das verschiedene Ursachen haben. Aber egal, ob zu viel Konsum oder äußere Reize, eine wenig natürliche Lebensweise oder das Gefühl von Sinnlosigkeit die Ursache ist – du kannst deine Lebensenergie steigern. Der erste Schritt ist herauszufinden, welche Faktoren dir Lebensenergie rauben. Und dann kannst du gezielt etwas gegen dein mentales Tief tun. Manchmal reicht es schon aus, ein paar schlechte Gewohnheiten abzulegen. Bei psychischem Dauerstress sind professionelle Unterstützung und eine längere Auszeit sinnvoll.

 

Fazit

Wenn du dich über einen längeren Zeitraum ausgelaugt, antriebslos und leer fühlt, solltest du dem auf den Grund gehen und dein Verhalten ändern. Denn du hast ein Recht auf ein erfülltes und zufriedenes Leben.

 

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