Sommerurlaub in Schweden: 9 Tipps, die dir die Planung erleichtern

Gerade wenn du noch nie Sommerurlaub in Schweden gemacht hast, fragst du dich vielleicht: Was gibt es alles zu beachten? Von der Anreise über Aktivitäten und Kosten bis zum Wetter – unsere 9 Tipps liefern dir die wichtigsten Infos für deine Urlaubsplanung.

Nicole und Rainer Beckmann im Kajak
 
 

#1 Wetter: Wann du am meisten Sonne, Licht und Wärme abkriegst

Seit wir in Schweden leben, freuen wir uns zum Ende des Sommers auf den Indian Summer im Herbst – und auf den Winter. Zum Ende des Winters sehnen wir den Frühling herbei. Und den Sommer zelebrieren wir.

Mittelschweden zum Sommeranfang

Am meisten Sonne und Licht kriegst du - natürlich - im Sommer ab. Je weiter im Norden, desto mehr Sonnenlicht. Aber für eine „Überdosis“ musst du nicht bis zum Polarkreis fahren. Das Gefühl von (fast) unendlichem Tageslicht bekommst du auch schon in Mittelschweden.

Zum Vergleich: Sonnenlicht zum Sommeranfang in Kassel, Malmö, Filipstad (Mittelschweden) und Kiruna:

In Mittelschweden wird es zum Sommeranfang nicht ganz dunkel. Die Abenddämmerung ist “undefinierbar”.

Rund um den 21. Juni ist eine sehr gute Zeit für ein besonderes Erlebnis: die Mitternachtssonne bzw. deren Ausläufer. Denn da kannst du erleben, wie es ist, wenn es nie (ganz) dunkel wird und Abend- und Morgendämmerung na(c)htlos ineinander übergehen. Wir lieben es!

Temperaturen, die alles ermöglichen

Klar: Wenn es bedeckt ist, wird es schnell kühl. Du hast keine Warm-Wetter-Garantie wie im Mittelmeerraum. Aber dafür hast du neben dem zuverlässigen „Around-the-clock“-Licht viel Sonne und Temperaturen, die ganz viel ermöglichen: Wandern, draußen sitzen, Badetage, Stadtbummel. Es ist weder zu kalt zum Schwimmen noch zu heiß zum Wandern. Wir meinen: Besser geht’s nicht.

Fazit

Genieß das Licht und lass dich von Klimatabellen nicht irritieren. Die Sommersonne kann was – auch in Skandinavien!

 

Sommerurlaub bei uns: Guck mal, was wir alles für dich haben

#2 Baden: Hier findest du die schönsten Seen

Wenn du nach Schweden kommst, werden dich die Seen wahrscheinlich bezaubern. So viele und alle im besten Sinne naturbelassen! Als unser Sohn zum ersten Mal hier war, fragte er: „Wieso ist hier eigentlich niemand außer uns auf dem See?“

Praktischerweise sind an vielen größeren Seen besonders schöne öffentliche Badestellen per Hinweisschild („Badplats“) gekennzeichnet. Aber: Wir finden die kleineren Seen zum Schwimmen noch ansprechender. Sie sind wärmer (im Sommer sind 24 Grad Wassertemperatur keine Seltenheit) und außerdem echte Geheimtipps.

Wir verraten dir unsere Favoriten:

Der Bosjön (59.815621, 13.917817): unser „Haussee“ in der Filipstad Kommun

  • klein genug, um zu Fuß umrundet zu werden (geht sogar mit Kinderwagen und dauert ca. zweieinhalb Stunden)

  • groß genug, um eine lohnenswerte Tour mit dem Kajak zu machen

  • toll gelegene Badestelle mit Steg, Badeinsel und Grillplatz

  • drei Inseln, auf denen du picknicken oder auch mal übernachten kannst.

Der Rättsjön (60.345761, 12.912500): ein Kleinod ca. 30 Kilometer nördlich von Torsby:

  • mitten im Naturschutzgebiet

  • vom Dorf Gammelbyn über einen Waldweg erreichbar

  • lädt zu Kanutouren ein

  • ein absoluter Geheimtipp

Der Rottnen (59.926605, 12.909376) zwischen Sunne und Gräsmark

  • langer, flach abfallender Sandstrand mit mehreren kleinen Buchten (am Westufer kurz vor Gräsmark)

  • Badestelle mit Grillplatz in Gettjärn (Ostufer), von dort aus kannst du zum anderen Ufer und wieder zurück schwimmen

  • von sanften Hügeln umgeben

  • grandioser Blick auf den Rottnen vom Gettjärnsklätten (1 km langer, steiler Anstieg, 300 Höhenmeter)

Fazit

Es gibt (fast) unendlich viele schöne Seen zum Baden. Kleine Seen sind wärmer und echte Geheimtipps.

#3 Anreise: Ein Auto ist empfehlenswert

So verlockend es sein kann, den Wagen im Urlaub zu Hause zu lassen – in Schweden bist du am besten mobil. Denn viele und vor allem die reizvollsten Ferienhäuser und -wohnungen liegen abseits, manchmal viele Kilometer vom nächsten Supermarkt entfernt.

Natürlich geht es immer „irgendwie“ auch anders. Bei uns waren schon Gäste ohne Auto, die dann uns oder andere Urlauber gebeten haben, etwas aus der Stadt mitzubringen. Aber wenn du flexibel, frei und spontan sein willst, empfiehlt es sich, mit dem Auto anzureisen.

Das Autofahren ist in Schweden viel entspannter als in Deutschland. Leere Straßen, Tempolimit (maximal 120 km/h, meist nur 70 oder 90), angekündigte Blitzer - einfacher geht’s nicht. Und die Anreise kannst du ebenfalls entspannt angehen, indem du eine Nachtfähre buchst (z.B. über Finnlines oder Stena Line) oder eine Zwischenübernachtung einplanst.

Fazit

Die entspannte Anreise mit dem Auto ist absolut zu empfehlen. Denn der Weg bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit ist oft weit.

#4 Unterbringung: Warum unsere Anlage (fast) jedes Hotel schlägt

Zwei oder drei Wochen im Hotel? Nicht unser Ding. Wir sind sicher, am besten erholst du dich in deinen eigenen vier (Urlaubs-) Wänden.

In Schweden ist Hotelurlaub die Ausnahme. Ein Ferienhaus in Seenähe ist der Klassiker – total schön, wenn man Einsamkeit genießen kann und will. Eine Ferienanlage bietet die Möglichkeit, Ruhe zu genießen und Kontakt mit anderen Menschen zu haben. Campingplätze sind auch eine Option – wenn man Camping mag.

Unsere Anlage punktet mit...

  • unschlagbar schöner Lage in der Natur

  • der idealen Größe (5 Ferienwohnungen mit großem Außenbereich)

  • super gemütlichem Ambiente – drinnen wie draußen

  • einem vielfältigen Angebot zum Relaxen und Aktivsein

  • separatem Eingang zu jeder Wohnung

  • der Möglichkeit, netten Menschen zu begegnen

  • einer traumhaften Badestelle an unserem „Haussee“

  • auf Wunsch persönlichem Erholungspaket

Fazit

Hotelurlaub in Schweden ist die Ausnahme. Klassisch: das einsame Haus in Seenähe. Ferienanlagen und Campingplätze ermöglichen Kontakt plus Ruhe in der Natur. Unsere Anlage: ein heißer Tipp!

#5 Kosten: Wie du deinen Sommerurlaub in Schweden kostengünstig planst

Die gute Nachricht: Ein Urlaub in Schweden ist lange nicht so teuer, wie viele meinen. Denn der Aufenthalt in der Natur ist gratis. Einfache Unterkünfte bekommst du zum kleinen Preis. Und Restaurantbesuche sind eher selten. Somit kannst du die Kosten ganz gut vorhersehen und planen. Bargeld kannst du übrigens vergessen – in Schweden zahlt man fast ausschließlich mit Karte.

Wenn du deinen Urlaub kostengünstig halten willst, halte bei deiner Planung die folgenden Punkte im Blick:

  1. Fährpreise: Früh zu buchen kann sich lohnen. Die Preise sind innerhalb der Woche meist deutlich günstiger als am Wochenende. Wenn du eine Tagfähre buchst (z.B. über Finnlines), musst du keine Kabine dazubuchen. Die Fähren nach Südschweden (Malmö, Trelleborg) sind oft viel günstiger als die nach Göteborg.

  2. Benzinkosten: Die Unterschiede sind teilweise erheblich, vor allem Diesel kostet oft noch mehr als in Deutschland. Tipp: Preise vor der Abreise vergleichen und ggf. nochmal volltanken, bevor du auf die Fähre fährst.

  3. Lebensmittel: Lebensmittel sind in Schweden etwas teurer als in Deutschland (ca. 20%). Vollkornbrot, Käse, Süßigkeiten, Gewürze und haltbare Milchprodukte (z.B. Sahne, Schmand) kannst du gut aus Deutschland mitbringen.

  4. Alkohol: Ein Glas Wein oder ein Bier gehören für dich im Urlaub dazu? Dann empfehlen wir dir die Menge mitzubringen, die du voraussichtlich trinken wirst. Denn Alkohol ist in Schweden deutlich teurer als in Deutschland. Eine Flasche Bier kostet oft doppelt so viel wie in Deutschland. Übrigens kannst du auf der Fähre günstiges Bier in Dosen kaufen.

Fazit

Ein Sommerurlaub in Schweden kostet nicht die Welt. Bei den Fähr- und Benzinpreisen lohnt es sich zu vergleichen. Einige Lebensmittel und (wenn gewünscht) Alkohol bringst du am besten aus Deutschland mit.

 

Bei uns gilt: Wer länger bleibt, zahlt weniger

#6 Reisegepäck: Diese 5 Dinge solltest du unbedingt einpacken

Vor allem raten wir dir, nicht zu viel einzupacken. Auf gar keinen Fall brauchst für jeden Tag ein anderes stylishes Outfit, Parfum oder Schmuck. Das interessiert nämlich niemanden, und die Schweden – zumindest auf dem Land – haben ihren Fokus eher auf praktisch als auf stylish. Wir finden das sehr entspannend. Und empfehlen dir für den typischen Sommerurlaub in Schweden (ländlich, erholsam, natürlich):

  • Für die Pilzsuche: ein Pilzbuch und ein Pilzmesser

  • Für faule Tage: Bücher, Spiele, Zeitschriften, Musik

  • Gegen Mücken: Mückenschutz (z.B. Autan, Thermacell) und Hilfe bei Mückenstichen (z.B. Lavendelöl)

  • Kleidung für jedes Wetter: Bade- und Sommerklamotten, Regenjacke, Wanderhose, leichte (zumindest wasserabweisende) Wanderschuhe, warmer Pullover oder Fleecejacke, dünne Daunenjacke oder -weste; Sandalen, Crocs

Fazit

OK, es sind doch mehr als nur 5 Dinge. Aber lass bloß dein stylishstes Outfit zu Hause – es sei denn, du machst einen Abstecher nach Stockholm.

#7 Mücken: Was sofort gegen Mückenstiche hilft

Ich hab mit Mücken nicht viel am Hut. Aber mein Mann Rainer wird ständig gestochen und hat so einiges durch: vom stillen Leiden über Fenistil bis zum Ammoniak. Letzteren hat mir mal mein Onkel geschenkt und als eine „Wunderwaffe“ gegen Mückenstiche angepriesen.

Rainer ist da eher skeptisch. Aber nach vielen Sommern in Schweden weiß er, wie er den Stichen am besten zu Leibe rückt: mit der Methode „heißes Ei“. Ein heißes Ei ist nicht vonnöten, da es im Handel elektronische Mückenstichheiler gibt, die auf Wärme basieren. Wir haben ein „No Name“-Teil. Es war billig und funktioniert einwandfrei. Rainer sagt, dass die Mückenstiche, sobald sie „beheizt“ wurden, nicht mehr jucken. Im Sommer hat er das Gerät immer parat.

Fazit

Gegen den Juckreiz bei akuten Stichen sind elektronische Mückenstichheiler das Mittel unserer Wahl.

#8 Aktivitäten: Wie du am besten die Natur erlebst

Schweden IST praktisch Natur. Aus einem Waldanteil von knapp 70% und fast 100.000 Seen ergibt sich fast zwangsläufig, dass Schwedenurlaub gleich Natururlaub ist.

Gerade im Sommer, vor allem ab Mitte / Ende Juli kannst du nicht nur den Anblick unberührter schwedischer Natur genießen. Du kannst dann auch das, was die Natur hervorbringt, ernten. Typische Natur-Aktivitäten sind:

  1. Beeren pflücken: Blaubeeren sind so reichlich vorhanden und so ultralecker, dass du sie einfach ernten MUSST - auch wenn das etwas Zeit kostet. Wir sehen es als eine Art der Meditation und legen uns in der Erntezeit unseren Jahresvorrat an. Außer Blaubeeren locken noch Walderdbeeren, Himbeeren, die schwedische Hjortron und im Spätsommer die Preiselbeere.

  2. Pilze sammeln: Das ist kein Hexenwerk. Wenn du einmal die drei, vier wichtigsten Sorten mit ihren typischen Merkmalen kennst, dann kennst du sie. Bei uns findest du vor allem Pfifferlinge, Rotkappen, Steinpilze, Birkenpilze und den Semmelstoppelpilz.

  3. Bootstouren: Es gibt fast nichts Erholsameres, als mit dem Kajak über einen spiegelglatten See zu gleiten. Am besten steuerst du für eine Pause eine Insel im See oder ein schönes Plätzchen am Ufer an und machst ein Picknick.

  4. Wanderungen: Unendliche Wälder, unendliche Möglichkeiten. Für den Anfang empfehlen wir dir markierte Wanderwege. Da bist du sicher, dass du auf dem richtigen Weg bleibst, und wirst wahrscheinlich trotzdem niemandem begegnen.

  5. Eine Nacht in der Natur: Gerade im Sommer ist es unglaublich reizvoll, eine Nacht – am besten ganz allein und ohne Ablenkung – in der Natur zu verbringen. Wer experimentierfreudig ist, verzichtet aufs Zelt und hält Augen und Ohren offen.

  6. Elchsafari: Mach dich am Abend doch mal auf den Weg und halte Ausschau nach Elchen. Es gehört etwas Glück dazu, aber es lohnt sich. Wenn du diesen prächtigen Tieren begegnest, hältst du fast automatisch die Luft an.

  7. Baden: Die Seen, vor allem die kleineren, werden im Sommer schön warm (und nach einem Temperatursturz auch schnell wieder kühl). Achte auf den Untergrund. Fels und Sand sind prima, aber an manchen Seen versinkst du mit dem ganzen Fuß im „Ich-weiß-nicht-was“.

Fazit

Schwedenurlaub ist Natururlaub. Wald und Wasser bieten dir viele Möglichkeiten, die Natur zu genießen und deren Schätze zu ernten. Großartig!

#9 Mit Kindern: 3 Orte, die alle Familien lieben

Die meisten Kinder lieben Urlaub in Schweden und brauchen gar nicht so viel Aktion. Der See, die Freiheit, das naturnahe Leben sind Highlight genug. Aber wenn es mal regnet oder ihr Lust auf ein „Special Event“ habt, dann könnt ihr bei den Kids mit diesen drei Orten garantiert punkten:

  1. Elchpark in Ekshärad: Hier könnt ihr Elche nicht nur sehen, sondern hautnah erleben. Einen Elch zu füttern und zu berühren ist nicht nur für Kinder ein echtes Erlebnis.
    Die Führung erfolgt auf Englisch. Danach könnt ihr euch im Café stärken und ein paar wirklich schöne Souvenirs kaufen.
    Achtung: Tickets unbedingt vorher online buchen (Erwachsene: 200 SEK; Kinder: 100 SEK).

  2. Sunne Sommarland: Der Wasserpark liegt traumhaft schön direkt am Fryken. Neben den klassischen Rutschen-Attraktionen und Pools gibt es eine Sauna und einen Whirlpool. Super Sache, wenn das Wetter umschlägt und ihr euch aufwärmen wollt. Die Tageskarte kostet 330 SEK für Erwachsene und Kinder ab 100 cm Körpergröße.

  3. Dalhalla: Was für eine großartige Kulisse! Dalhalla am Siljansee ist ein riesiges Outdoor-Theater in der Provinz Dalarna. Hier werden Musicals, Konzerte und sogar Opern aufgeführt. Der Klassiker: Digiloo, ein Konzert mit schwedischen Künstlern. Oder lieber ein Musical? Was auch immer - frühzeitig buchen!

Fazit

Ein Ausflug zum Elchpark in Ekshärad, ins Sommarland in Sunne und nach Dalhalla am Siljansee sind echte Highlights für Familien.



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Coaching im Urlaub geht nicht? Blödsinn!